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AutorenbildGinny Frisky

Body-Positivity mal anders

Aktualisiert: 30. Juni

In der Burlesque Welt gibt es kein körperliches Idealbild. Es ist herrlich, man sieht wirklich alle Formen, alle Farben und alle Geschlechter auf der Bühne. Kreativität und Ausstrahlung ist wichtiger als das Aussehen, und das hat mein Selbst- und Körper- bewusstsein enorm gestärkt. Und doch ist es oft so, dass bei den Performer:innen jung, sportliche Figur und hübsch dominieren. Und ich dann manchmal doch in den Spiegel gucke und denke: «Hm… reicht das aus? Will das jemand sehen? Gefällt das?»


Nun war letzte Woche eine ganz üble Woche: ein leicht verschobener Halswirbel hat meine Halsmuskulatur so gereizt, dass ich am Mittwoch äusserst schmerzhafte Krämpfe in diesen Halsmuskeln bekommen habe. Mein Nacken ist durch einen Geburtsdefekt leider ein bisschen problematisch und ich bin es gewohnt, dass es dort mal mehr, mal weniger weh tut. Aber so was hatte ich noch nie erlebt. Die Schmerzen waren wirklich höllisch. Ich bin in meinem Wohnzimmer gestanden, die Tränen liefen mir übers Gesicht und ich habe vor mich hin gejammert, weil ich nicht mehr ein noch aus wusste. Zum Glück konnte ich rasch zum Arzt und habe Medikamente bekommen, die dann einen Tag später gewirkt haben. Es war absolut wundervoll, als ich bin am Freitagmorgen aufgewacht bin und keine starken Schmerzen mehr hatte. Und am Samstag konnte ich mich sogar wieder recht normal bewegen. Ich war so wahnsinnig froh!


Sind wir Menschen nicht seltsam? Wir nehmen alles als selbstverständlich hin – bis es plötzlich nicht mehr da ist. Leider kann ich mich da nicht ausnehmen: ganz selbstverständlich gehe ich in Tanzstunden, es ist für mich völlig normal, dass ich das tun kann. Oder schon nur aus dem Bett aufstehen, der Katze Futter geben – dabei das war noch vor ein paar Tagen noch ein Riesenproblem. Tja, man schätzt vieles erst wenn es nicht mehr da ist…


Darum will ich für mich eine eigene Art von Body-Positivity kreieren. Bisher hatte ich oft das Gefühl, dass Body-Positivity sagt, dass man seinen Körper TROTZDEM liebt, also dass man ihn liebt obwohl er dieses NICHT hat, jenes NICHT kann oder etws NICHT ist. Ich möchte aber eine Body-Positivity, die nicht den Fokus auf die Mankos hat, sondern bewundert, was der Körper alles leistet, was man mit ihm alles machen kann, einfach so, ohne Probleme. Es ist nämlich so unglaublich viel!


Ja, natürlich hast Du, lieber Leser, ganz recht: bald werde ich die Schmerzen wieder vergessen haben und vieles als selbstverständlich ansehen. Aber ich werde diesen (meinen allerersten!) Blogeintrag immer wieder mal lesen, an meine neue Body-Positivity denken und mir immer wieder bewusst machen, dass Problemzonen ganz und gar nicht das sind, was wir im Spiegel oder auf der Waage sehen!

75 Ansichten2 Kommentare

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2 comentários


Jenny Künzi
Jenny Künzi
30 de jun.

Congrats zu Deinem Blog 💕. Dein Beitrag über Body-Positivity hat mich sehr berührt! ❤️

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Ginny Frisky
Ginny Frisky
30 de jun.
Respondendo a

Oh, merci viu viu mau 💋

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