Bei meinem Bruder ist Musik schon immer ein sehr wichtiger Teil seines Lebens gewesen. So ist er auch mal, als er so um die 20 war, mit der Gitarre und seinen Kumpels nach Südfrankreich gefahren und hat dort Strassenmusik gemacht. Sehr rasch haben sie andere Musiker kennen gelernt und sofort Einladungen bekommen, bei ihnen ein paar Tage zu wohnen. Sie haben zusammen gejammt, gefeiert und super Kontakte geknüpft.
Zuhause hat er uns ganz begeistert davon erzählt wie toll es war, andere Leute kennen zu lernen und bei denen Wohnen zu können, und wie er Autostopp gemacht hat, um an entlegenere Orte zu kommen. Und ich habe an meine Interrail Reise gedacht, die ich nach meiner Lehre gemacht habe. Ich bin mit einer guten Freundin 3 Monate mit dem Zug durch Europa gereist. Wir mussten an fremden Orten immer ein bisschen vorsichtig sein. Einladungen zu Privatübernachtungen mussten wir ausschlagen, Autostöpple war als Frau erst recht nicht drin. Klar, wir hatten viel Spass, haben viel erlebt, aber wir mussten immer ein bisschen vorsichtig und umsichtig sein.
Ich habe genau gemerkt: mein Bruder musste sich nicht halb so viel Gedanken über Sicherheit machen wie ich. Und als ich ihm das gesagt habe hat er mich gar nicht ganz so ernst genommen. Er konnte es sich einfach nicht vorstellen, dass man sich als Frau diese Unbeschwehrtheit einfach nicht immer leisten kann.
Tja, so ist das: in der Theorie die gleichen Rechte und Möglichkeiten, aber in der Praxis ist es halt doch nicht dasselbe.
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